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Der Schleier des Schweigens: Postnatale Depression - Warum es so wichtig ist, drüber zu sprechen

Aktualisiert: 23. Nov. 2023

Die Geburt unseres Babys sollte eine Zeit der Freude und des Glücks sein, aber für viele Mamis ist sie mit einer unsichtbaren Last verbunden - der postnatalen Depression. Dieses Tabuthema betrifft unzählige Mütter, die stillschweigend leiden und sich immer weiter zurückziehen. Die Postnatale Depression wird oft nicht erkannt. Der Grund: Ein Mami wird alles daran setzen, dass sie für ihr Kind funktioniert. Und dann heisst es: "Geht doch, ich schaff das schon!" Ganz viele Betroffene, auch die Angehörigen, manchmal selbst die Ärzte sagen: Das ist doch normal, dass man erschöpft ist, wenn man nachts nicht schlafen kann. Natürlich ist das normal, aber nur bis zu einem gewissen Grad! Die Frage stellt sich nun, wann ist dieser Grad überschritten?


Ich möchte dieses Thema aufgreifen, da ich in meinen Rückbildungskursen immer wieder Mamis betreue, die darunter leiden. Es gilt den Schleier des Schweigens zu brechen und einen offenen Raum des Vertrauen zu schaffen. Erkenntnis ist der erste Schritt, darum habe ich euch einen kleinen Guide zusammengestellt, damit ihr herauszufinden könnt, ob ihr unter einer Postnatalen Depression leidet und wie ihr vielleicht Betroffenen helfen könnt.



Als Rückbildungstrainerin erlebe ich hautnah mit, wie Mamis unter dieser belastenden Erkrankung leiden und oft dauert es seine Zeit bis sie sich trauen mit mir darüber zu sprechen. Eines der ersten Anzeichen ist, dass das Mami sich zurückzieht und die Trainingsstunden nicht mehr besucht. Dies ist immer ein kleiner Alarm für mich und ich habe es mir angewöhnt nach 2-3 Stunden Abstinenz freundlich nach dem Befinden nachzufragen.


Mein Tipp an alle: Seit bitte aufmerksam im Freundes- und Familienkreis und fragt nach dem Befinden, wenn ihr merkt ein Mami zieht sich langsam zurück. Denn das Nachfragen schafft Vertrauen und zeigt Interesse und das ist genau das was ein Mami in der Dunkelheit als erstes braucht! Mein Tipp-Tipp: Wir können Mamis auf verschiedene Arten ansprechen und nach ihrem Befinden fragen. Habt den Mut und fragt freundlich nach, wenn ihr das Gefühl habt ein Mami zieht sich mehr und mehr zurück. Aus Erfahrung weiss ich, dass beim ersten Nachfragen meist eine Antwort kommt wie: "Alles bestens, es geht mir gut!" Bitte fragt erneut nach, denn die Runde 2 zeigt dem betroffenen Mami deutlicher, dass du besorgt bist und das hilft ihnen ehrlich mit sich selbst zu sein und sich langsam zu öffnen.

Oft funktioniert auch eine Kontaktaufnahme via Message super, denn sie fühlen sich so sicher und können sich mit dem Antworten Zeit lassen. Das Zurückschreiben hilft ihnen sich zu reflektieren und viele Mamis haben mir schon gesagt, dass es so befreiend war auf mein Message zu antworten.


Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie das Muttersein einen verändert und das nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Die Hormone spielen verrückt, der Schlafmangel zehrt an den Kräften und die Verantwortung für ein neues Leben kann überwältigend sein. Aber es kann einem auch alles zu viel werden und man weiss nicht mehr wie man alles bewältigen soll.


Meine Lieben, die postnatale Depression ist keine Schwäche und nicht euer Versagen als Mami. Es ist eine ernsthafte Erkrankung, die professionelle Hilfe erfordert. Das klingt alles sehr bedrohlich, doch lasst uns die Münze von der positiven Seite betrachten, es ist heilbar. Hier ein kleiner Guide, so kannst du herausfinden ob du von einer Postnatalen Depression betroffen bist:

 

DEIN GUIDE zum mitmachen 1. Wie fühle ich mich? Ernst zu nehmende Anzeichen. Erschöpfung: Geistige und körperliche Erschöpfung; chronische Müdigkeit; Apathie; Energielosigkeit Antriebslosigkeit, Leere: Schwierigkeit, sich zu etwas aufzuraffen; inneres Leeregefühl; hohler Blick; Unfähigkeit zu weinen; Teilnahms- und Interesselosigkeit; Selbstvernachlässigung, Vernachlässigung des Kindes sexuelle Unlust: Abneigung gegen Berührung und Zärtlichkeit, Schmerzen, mangelnde Lust, verminderter sexueller Genuss Stimmungsschwankungen Traurigkeit: Pessimismus, häufiges Weinen Mangelndes Selbstvertrauen: Verlust des Selbstvertrauens; Unsicherheit Schuldgefühle: Objektiv unbegründete Schuld- und Versagensgefühle; Selbstvorwürfe; Schamgefühle Konzentrationsprobleme: Unfähigkeit, sich zu konzentrieren; zwanghaftes Grübeln Mehr Informationen findest du unter www.postnatale-depression.ch 2. Fragebogen anonym und online ausfüllen Der Fragebogen ist ideal um herauszufinden ob du an einer Postnatalen Depression leidest, er gibt dir einen Hinweis, ob es sinnvoll ist eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.





3. Erkenntnis ist der erste Schritt Hast du mehr als die Gesamtpunktzahl 10 rate ich dir mit einer Person der du vertraust zu sprechen. Sprich mit deinem Hausarzt oder deinem Gynäkologen, diese können dich weiterweisen, damit du mit einem Therapeuten sprechen kannst. Schäme dich nicht, nimm positive Seite der Münze und nutze die Chance in den Therapiestunden zu lernen wie du dich wieder finden und stärken kannst. Erkenntnis ist der erste Schritt und du kannst so viel dazulernen. Gönn dir diese Sitzungen und nutze sie für deine persönliche Entwicklung. Versuch dir wöchentlich eine Stunde Zeit für dich einzuräumen, besuche einen Rückbildungskurs, gehe ins Yoga oder gönn dir einen Spaziergang ganz alleine. Auch wir Mamis müssen unsere Batterien wieder aufladen.


Hast du weniger als die Gesamtpunktzahl 10 rate ich dir trotzdem aufmerksam zu bleiben und den Test gegebenen falls nach 1-2 Wochen zu wiederholen. Hier gilt das selbe, schaffe dir kleine Inseln und nimm dir mindestens eine Auszeit pro Woche.


 

Dein Wohl ist meine Mission

Als Rückbildungstrainerin ist es meine Mission, nicht nur den Körper zu stärken, sondern euch lieben Mamis auch emotional aufzufangen. Ich sehe es immer wieder, wie ein gezieltes Rückbildungstraining, eine liebevolle Atmosphäre und der Austausch mit anderen Mamis einen positiven Einfluss auf die postnatale Depression hat. Auch im Onlinekurs ist das Thema Postnatale Depression ein Kurselement, das Aufklären ist das Fundament und die Onlinekursteilnehmerinnen schätzen es zu wissen, dass ich da bin und sie sich jeder Zeit melden dürfen.

Lasst uns aus der Dunkelheit herauszutreten und wieder Freude am Muttersein zu finden.


Also meine Liebe, wenn du selbst von postnataler Depression betroffen bist oder jemanden kennst, der darunter leidet, ermutige ich dich, bitte nicht zu schweigen. Sprich mit deinem Mann, deiner Familie oder einer Person deines Vertrauens über deine Gefühle. Du bist nicht allein, und es gibt Hilfe und Unterstützung für dich.


Lasst uns gemeinsam das Tabu brechen und die postnatale Depression ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Denn nur durch Offenheit und Verständnis können wir Mamis helfen.


Ich bin für euch da, möchtest du darüber sprechen, melde dich sehr gerne bei mir. Ich bin jeden Mittwoch Nachmittag von 14.00-17.00 Uhr für euch telefonisch erreichbar in allen Fragen rund ums Mamisein.

support@mumifit.com oder 078 764 92 99.


Herzlich Marina Eure MUMIFit-Trainerin


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